Um kurz vor 12, da ist der Marktplatz bunt
flirrend-sirrend prall gefüllt, scheint zu platzen
vor Menschen, vor Farben, vor Tönen. Um kurz vor 12,
da gibt es den Kampf mit den Fotografen. die Bühne
frei zu halten und die Ordner beginnen zu
verzweifeln. Um kurz vor 12, da erklettern Zuschauer
Laternenpfähle, Eltern heben ihre Kinder auf die
Schultern und noch ankommende Sambagruppen versuchen
vergeblich, sich auf einen Platz im inneren Kreis zu
drängeln. Viele Tausend Menschen, darunter weit über
tausend aktive Samba- und MaskenspielerInnen.
Dann schlägt die Domuhr zwölf
Schläge und auf dem Marktplatz wird es ruhig. Die
Langsamkeit der Schläge entspannt und erregt
zugleich. Jetzt nimmt alles seinen Lauf, wir
Verantwortlichen sind nicht mehr die Macher, sondern
Mitspieler, Teil des Ganzen.
Nach dem letzten Schlag der Uhr
gibt es einen Moment der Stille. Dann beginnen alle
Instrumente mit drei langsam ansteigenden und
abebbenden Geräuschwellen, danach entfaltet sich die
Eröffnungsinszenierung. |
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Eröffnungsinszenierung 2006 "Weibsbilder" |